Martins fotografische Liebe zu Nordhessen

Martin Diebel rettet seit 25 Jahren Menschenleben. Zum Ausgleich fotografiert er glückliche Brautpaare und zeigt die Naturschönheit von Nordhessen.

Martin Diebel

Ein Autodidakt der Fotografie

„Meine erste Kamera habe ich mit 12 Jahren bekommen“, erzählt Martin Diebel mit einem Augenzwinkern: „Zu Weihnachten haben mir die Eltern eine analoge Kamera geschenkt.“ Doch es dauert noch weitere sieben Jahre, bis er auf einem gemeinsamen Urlaub mit Freunden die Liebe zu Film und Fotografie entdeckt.

„In Dänemark hatte ich als 19jähriger die Videokamera vom Opa dabei. Damit habe ich meinen ersten Urlaubsfilm gedreht. Zuhause ist daraus ein lustiges Meisterwerk geworden mit Musik und vielen Computer-Effekten.“

Zu seinem ersten Job kommt Martin Diebel durch Zufall: „Würdest du mal unsere Hochzeit filmen, du bekommst auch 50 Euro?“ Der junge Neukirchener nickt und bekommt nach seinem Debüt immer wieder neue Anfragen. „Ich habe das kleine Honorar schnell in eine
gute Ausrüstung investiert.“

Mit der ersten Spiegelreflex-Kamera entdeckt er, dass sich damit nicht nur Filme, sondern auch gute Fotos machen lassen. „Statt weiter zu filmen habe ich mich in das Fotografieren verliebt.“ Martin Diebel hat keinen Fotografenlehre absolviert. Alles, was er kann, hat er sich „in hunderten Stunden selbst beigebracht.“

Drohenfotos: Martin Diebel

Die Schönheit sichtbar machen

Seine Hauptberufung ist das Deutsche Rote Kreuz. Seit 25 Jahren arbeitet er als Rettungssanitäter beim DRK Schwalm-Eder. Mittlerweile ist er für die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich. Martin Diebel begleitet die neuen Auszubildenden, er betreute die Webseite und den Social-Media-Kanal des DRK Kreisverbandes. „Mir macht es richtig Spaß, immer wieder neue Bildgeschichten zu erzählen, um den Beruf auch für junge Menschen attraktiv zu gestalten.“

Dabei verbinden sich bei Martin Diebel Beruf und Leidenschaft: „Mit dem Auge sehe ich was ist, mit der Kamera wird das sichtbar, was sein könnte.“ Er liebt es, die Bilder so zu bearbeiten, dass die Schönheit des Menschen sichtbar wird. „Ich brauche die Ästhetik im Bild, die durch eine professionelle Bearbeitung unterstützt wird.“

Seit 2016 fotografiert Martin mit einer kleinen Drohne. Ihn fasziniert die Natur von Nordhessen. Aus den schönsten Aufnahmen hat er den Film „Unsere Heimat“ geschnitten, der in einzelnen Sequenzen auch auf YouTube zu sehen ist. Auch die Luftbilder auf Nordhessenliebe.de wurden von ihm aufgenommen.

Martin Diebel

Was macht ein gutes Foto aus?

Trotz seiner künstlerischen Vielseitigkeit ist Martin Diebel bescheiden geblieben: „Ich will mich nicht in den Vordergrund rücken, sondern die Menschen auf meinen Bildern.“ Im Gespräch will ich wissen, was in seinen Augen ein gutes Foto ausmacht? „Mir ist es wichtig eine Ästhetik und die Balance in meinem Bild Stil zu finden. Manchmal sind es die Details in einer Naturaufnahme, zum Beispiel ein Ahornblatt im Licht. Bei meinen Hochzeitsfotos eine Braut am Baum, die sich für einen kurzen Moment unbeobachtet fühlt.“

Martin Diebel ist in Neukirchen aufgewachsen: „Ich bin ein echter Heckeschwälmer. Wir sind nicht richtig Schwälmer und nicht richtig Knüller. Mein Vater stammt aus Christerode.
Für das kleine Örtchen schlägt bis heute mein Herz.“

Sein Leben als Rettungssanitäter und Fotograf sei ausgefüllt mit sehr viel Arbeit, erzählt Martin bei einer Tasse Kaffee. Zum Ausgleich reist er gerne. „Mein Herzensland ist Dänemark. Ein Fjord in Jütland ist mein Sehnsuchtsort. Die einsamen Strände und die dänische Nordsee bei einem rauen Sturm helfen mir, um runterzukommen.“

Die Liebe die Natur von Nordhessen

Martin erzählt von dem English-Camp von Bischof Gerhard Meyer auf dem Knüll. „Dort habe ich über die Jahre etliche Jugendliche aus den USA kennengelernt. Im Herbst werde ich einige Teilnehmer in Tennessee besuchen und freue mich auf unser Wiedersehen.“

Jedes Jahr versucht er eine Fotoreise zu machen. Dabei entstehen einzigartige Naturaufnahmen, die unterschiedlichen Facetten von Schönheit darstellen: „Ich bin christlich erzogen worden. Seit 20 Jahren lebe ich selbst aktiv meinen Glauben. Heute morgen habe ich einen Podcast gehört: Woher weiß ich, dass Gott mich liebt? Für mich wird die Schönheit des Schöpfers in der Natur sichtbar.“

Zum Schluss sprechen wir über seine Liebe zur Natur von Nordhessen: „Wer im Herbst durch den Knüllwald fährt, braucht nicht zum Indian Summer reisen. Wir haben hier sehr schöne Wanderwege. Ich liebe die Schwälmer Stracke und Klöße. Für mich gibt es nach einer langen Tour nichts Schöneres als ein frisch gebackenes Bauernbrot, dazu ein bisschen Butter. Damit ist mein Glück perfekt.“

Weitere Informationen:
https://dreamteamer-fotografie.de

Text + Titelfoto: Rainer Wälde