In Japan ist Waldbaden bereits seit 1982 etabliert: Mediziner haben die gesundheitsfördernde Wirkung des Waldbadens nachgewiesen und als Anti-Stress-Methode anerkannt.
Mediziner belegen die heilsame Wirkung des Waldbadens
Bereits vor 35 Jahren hat das japanische Land- und Forstwirtschaftsministerium die heilsame Wirkung des Waldes erkannt: „Shirin Yoku“ bedeutet so viel wie „ein Bad in der Atmosphäre des Waldes nehmen“. Bei einer Studie wurden 280 Teilnehmer in unterschiedlichen Settings untersucht. Die Hälfte der Gruppe ging für einige Stunden in den Wald, die andere Hälfte in eine Stadt. Anschließend wurden die Teilnehmer medizinisch untersucht: Diejenigen, die im Wald „gebadet“ hatten, wiesen deutlich niedrigere Blutdruckwerte auf und einen niedrigeren Puls. Im Vergleich zu den Stadtbesuchern konnte ein auffallend niedriger Spiegel der Stresshormone nachgewiesen werden.
Seit 2012 gibt es an japanischen Universitäten einen neuen Forschungszweig: Die „Waldmedizin“ untersucht den gesundheitsfördernden Effekt des Waldbadens. Mittlerweile hat auch das Gesundheitsministerium das Waldbaden als festen Bestandteil der Gesundheitsvorsorge anerkannt.
Bewusste Entschleunigung im Wald
Beim Waldbaden geht es um Entschleunigung: In praktischen Übungen werden die aktive Entspannung und Achtsamkeit trainiert, und das in der freien Natur. Viele Gesundheitsprogramme wie progressive Muskelentspannung, autogenes Training und Yoga finden meist in geschlossenen Räumen statt. Dagegen nutzt das Waldbaden die heilsame Atmosphäre des Waldes.
Ein weiterer Vorteil: Wenn Sie waldbaden, sind Sie nicht an feste Orte und Gruppentermine gebunden, was in einem vollen Alltag mitunter auch zum Stress werden kann. Der Wald hat keine Öffnungszeiten, Sie können jederzeit ein Waldbad nehmen, und das zu jeder Jahreszeit.
Nutzen Sie die heilenden Duftstoffe des Waldes
Die Bäume und Pflanzen im Wald produzieren Tausende von chemischen Substanzen. Sie sollen zum einen Schädlinge abwehren und im Sommer die Bäume abkühlen, wenn die Hitze zu groß ist. Die sogenannten Terpene haben eine stärkende Wirkung auf unser Immunsystem.
Wissenschaftler haben herausgefunden, dass sich beim Waldbaden auch die körpereigenen Killerzellen vermehren, die wichtig sind, um beispielsweise Krebszellen zu bekämpfen.
Zudem wird der Adrenalinspiegel gesenkt. Auch das baut den Stress im Körper ab. Durch die Mikroorganismen im Wald wird unser Immunsystem angeregt und selbst Kopfschmerzen können beim Waldbaden gelindert werden.
Manuel Andrack geht Waldbaden
Der bekannte Buchautor Manuel Andrack berichtet im neuen „Wandermagazin“ vom Frühling 2019 über seine persönlichen Erfahrungen beim Waldbaden. Auf vier großformatigen Seiten stellt er den Megatrend 2019 vor und berichtet, wie ihn das Waldbaden inspiriert hat: „Ich habe schon viele Abenteuer im Outdoor-Bereich erlebt und überlebt“, schreibt der langjährige Fernsehautor. „Ich bin 82 Kilometer am Stück durch den Westerwald gewandert. Habe relativ unvorbereitet die Watzmann-Ostwand erstiegen … Und jetzt ein neues exotisches Outdoor-Wagnis – Waldbaden.“
Manuel Andrack schildert, wie Waldbaden die Sinne aktiviert, und berichtet von seiner Begegnung mit Dieter, der meint: „Der Wald ist ein Therapeut, der Wald kann uns entspannen, uns ruhig werden lassen.“ Dann erzählt Andrack: „Sehr schön ist es auch, einfach mal in das herbstliche Laub zu fassen, ein Bündel Blätter hoch zu nehmen und daran zu riechen. Das riecht wirklich besonders, ein wenig nach Zitrusfrucht, ein bisschen auch nach Sonne.“
Waldbaden erhält das Prädikat „sehr empfehlenswert“
Für den renommierten Buchautor Manuel Andrack ist Waldbaden „eine Alternative zum Wandern. Das eine schließt das andere nicht aus. Waldbaden ist ein Stück weit zielloser … Das große Thema beim Waldbaden ist die Geschwindigkeit. Wir nehmen uns ganz bewusst Zeit.“ Andrack berichtet: „Das ermöglicht einen neuen Zugang zur Natur, aber auch zur Zeit. Ich habe drei Stunden keinen Blick auf meine Armbanduhr, noch nicht einmal einen Gedanken an den 1. FC Köln verschwendet, obwohl dieser Verein parallel zu meinem Waldbaden-Abenteuer spielte.“
Im „Wandermagazin“ vom Frühling 2019 zieht Manuel Andrack sein persönliches Fazit und vergleicht die Grundidee des Waldbadens mit der Philosophie des Prädikatswanderns: „Beim Prädikatswandern geht es darum, auf einem möglichst schönen Weg möglichst intensive und erlebnisreiche Naturerlebnisse zu ermöglichen. Und das entspricht im Bestfall auch dem Erlebnis beim Waldbaden. Daher also das Prädikat: sehr empfehlenswert.“
Pater Anselm Grün: Geborgenheit finden
Im Gespräch mit dem Chefredakteur des „Wandermagazins“ erzählt der bekannte Benediktiner Pater Anselm Grün, wie sehr das Wandern im Wandel ist, und stellt die Verbindung zum Pilgern her. „Es ist ein Urbedürfnis des Menschen, sich mit seinen Problemen auf den Weg zu machen … Entscheidend aber ist das Ankommen an einem Ort, wo man Geborgenheit findet und das Gefühl hat, eine Antwort zu bekommen. Oftmals klären sich die Dinge beim Gehen unbewusst“, so Grün.
Pater Anselm Grün lebt im Kloster Münsterschwarzach und hat rund 300 Bücher geschrieben. Er zählt zu den meistgelesenen spirituellen Autoren im deutschsprachigen Raum.
Auch bei der Waldbaden-Ausbildung spielen die persönliche Spiritualität und die Gemeinschaft eine wichtige Rolle. Grün schreibt: „Es tut gut, miteinander unterwegs zu sein, sich gegenseitig zu stützen, zu ermutigen oder einfach ins Gespräch zu kommen.“ Grün beruft sich dabei auf den dänischen Philosophen und Theologen Sören Kierkegaard und zitiert ihn mit den Worten: „Ich kenne keinen Kummer, von dem ich mich nicht frei gehen kann.“
Waldbaden als Präventivangebot im Unternehmen
Im April 2019 stellt die „ASU – Zeitschrift für medizinische Prävention“ das Angebot der Gutshof Akademie vor: „Nun kommt das Waldbaden auch nach Deutschland und eignet sich besonders für die betriebliche Gesundheitsförderung in kleinen und mittleren Unternehmen. Gerade in der Mittagspause hat ein kurzer Aufenthalt im nahegelegenen Wald eine regenerative Wirkung, die über Tage anhält.“
Im Fachartikel beschreibt Ilona, was passiert, wenn in der Arbeitswelt das Tempo immer höher wird: „Die Beschleunigung, immer erreichbar zu sein, gleichzeitig auf unterschiedlichen Kanälen, zeigt Folgen: 30 Prozent der Beschäftigten fühlen sich ausgelaugt. 560 Millionen Fehltage zählt die Statistik 2017 in deutschen Unternehmen. Immer mehr Mitarbeitern und auch Chefs wird deutlich: So kann es nicht weitergehen!
Alle 18 Monate verdoppelt sich die Leistungsfähigkeit von Computern, doch Hand aufs Herz: Wer kommt bei diesem Tempo wirklich noch mit? Selbst für ‚Early Adopter‘, die technisch sehr interessiert und vielen Innovationen gegenüber aufgeschlossen sind, wird die Geschwindigkeit zu einer Herausforderung. Diese permanente Beschleunigung löst bei etlichen Mitarbeitern das Gefühl einer Zentrifuge aus: Mit steigendem Tempo fühlen sich manche an den Rand katapultiert und zeigen Fluchttendenzen.“
Neuer Forschungszweig Waldmedizin
Von 2005 bis 2017 wurde in Japan ein gemeinsames Forschungsprojekt durchgeführt, an dem 756 Probanden teilnahmen. Die Experimente fanden in 63 Wäldern statt. In jeder Region waren 20 Wissenschaftler beteiligt. Die Hälfte der Gruppe ging für einige Stunden in den Wald, die andere Hälfte in eine Stadt. Anschließend wurden die Teilnehmer medizinisch untersucht: Die im Wald „gebadet“ hatten, wiesen deutlich niedrigere Blutdruckwerte auf und einen niedrigeren Puls. Im Vergleich zu den Stadtbesuchern konnte ein auffallend niedriger Spiegel der Stresshormone nachgewiesen werden.
Seit 2012 gibt es an japanischen Universitäten einen neuen Forschungszweig: Die „Waldmedizin“ untersucht den gesundheitsfördernden Effekt des Waldbadens. Mittlerweile hat auch das Gesundheitsministerium das Waldbaden als festen Bestandteil der Gesundheitsvorsorge anerkannt.
Aktive Entspannung und Achtsamkeit
Beim Waldbaden geht es um Entschleunigung: In praktischen Übungen wird die aktive Entspannung und Achtsamkeit trainiert und das in der freien Natur. Viele Gesundheitsprogramme wie progressive Muskelentspannung, autogenes Training und Yoga finden meist in geschlossenen Räumen statt. Dagegen profitiert das Waldbaden von der heilsamen Atmosphäre des Waldes. Ein weiterer Vorteil: Beim Waldbaden sind die Teilnehmer nicht an feste Orte und Gruppentermine gebunden, was in einem vollen Alltag mitunter auch zum Stress werden kann. Ein Vorteil für Berufstätige: Der Wald hat keine Öffnungszeiten, die Mitarbeiter können bereits vor Arbeitsbeginn oder in der Mittagspause ein Waldbad nehmen und das in allen Jahreszeiten.
Aktive Entspannung und Achtsamkeit
Beim Waldbaden geht es um Entschleunigung: In praktischen Übungen wird die aktive Entspannung und Achtsamkeit trainiert und das in der freien Natur. Viele Gesundheitsprogramme wie progressive Muskelentspannung, autogenes Training und Yoga finden meist in geschlossenen Räumen statt. Dagegen profitiert das Waldbaden von der heilsamen Atmosphäre des Waldes. Ein weiterer Vorteil: Beim Waldbaden sind die Teilnehmer nicht an feste Orte und Gruppentermine gebunden, was in einem vollen Alltag mitunter auch zum Stress werden kann. Ein Vorteil für Berufstätige: Der Wald hat keine Öffnungszeiten, die Mitarbeiter können bereits vor Arbeitsbeginn oder in der Mittagspause ein Waldbad nehmen und das in allen Jahreszeiten.
Innere Ruhe und ein starkes Immunsystem
Bereits Hildegard von Bingen hat die Kraft des Waldbadens erkannt und schrieb: „Geh einfach ins Grün des Waldes und du wirst Heilung erfahren, allein, indem du dort bist und atmest.“ Ihr persönlicher Tipp: einige Zeit auf das Grün des Waldes schauen, um damit auch die Augen zu stärken.
Diesen Ansatz greift Professor Yoshifumi Miyazaki auf, der in Japan zu den führenden Wissenschaftlern in der Waldmedizin zählt. Seine Beobachtung: Menschen erholen sich im Krankenhaus schneller von einer Operation, wenn sie aus ihrem Fenster auf Bäume blicken statt auf Betongebäude. In Studien hat er nachgewiesen, dass der Stresshormonspiegel allein beim Betrachten von Baum-Bildern um 13 Prozent sinkt. Noch stärker ist diese heilsame Wirkung, wenn sie im Wald regelrecht „baden“.
Positive Auswirkungen auf Büroangestellte
Miyazaki berichtet von einem Experiment, bei dem die Auswirkung des Waldbadens auf den Blutdruck von Büroangestellten untersucht wurde. Ihre Werte lagen in der Studie teilweise über dem Normbereich. Das Ergebnis: „Im Laufe der Waldtherapiesitzung sanken sowohl der systolische als auch der diastolische Blutdruck der Probanden im Vergleich zum drei Tage zuvor gemessenen Wert erheblich. … Der niedrigere Blutdruck hielt bis zu fünf Tage nach der Waldtherapiesitzung an, selbst am Arbeitsplatz.“
Zum Waldbaden gehören eine ganze Reihe von nützlichen Übungen, die Mitarbeiter für ihren Alltag lernen und praktisch einsetzen können. Zur präventiven Gesundheitsvorsorge zählen ein Spaziergang mit verbundenen Augen, angeleitete Meditationen und Übungen zur Tiefenatmung. Miyazaki beschreibt, dass auch Achtsamkeitsrituale gesundheitsfördernde Wirkung zeigen: „Aussicht genießen, Kummer und Sorgen wegwaschen, sitzen, rückwärts gehen und in der Hängematte liegen.“
Die heilenden Duftstoffe des Waldes
Die Bäume und Pflanzen im Wald produzieren Tausende von chemischen Substanzen. Sie sollen zum einen Schädlinge abwehren und im Sommer die Bäume abkühlen, wenn die Hitze zu groß ist. Die sogenannten Terpene haben eine stärkende Wirkung auf unser Immunsystem.
Die Wissenschaftler haben herausgefunden, dass sich beim Waldbaden auch die körpereigenen Killerzellen vermehren, die wichtig sind, um beispielsweise Krebszellen zu bekämpfen. Zudem wird der Adrenalinspiegel gesenkt. Auch das baut den Stress im Körper ab. Durch die Mikroorganismen im Wald wird unser Immunsystem angeregt und selbst Kopfschmerzen können beim Waldbaden gelindert werden.
Waldbaden-Ausbildung: Ein ganzer Koffer von hilfreichen Übungen
Zur Waldbaden-Ausbildung gehört ein ganzer Koffer von nützlichen Übungen, den die Teilnehmer für ihren Alltag lernen und praktisch einsetzen können. Im April bietet die Gutshof Akademie zwei Tage Selbsterfahrung an.
Unter professioneller Anleitung lernen die künftigen Kursleiter das Waldbaden selbst kennen und trainieren die praktischen Übungen, die ihnen bei der eigenen Gesundheitsvorsorge präventiv weiterhelfen. Im zweiten Modul geht es dann um die praktische Ausbildung zum zertifizierten Waldbademeister.
Weitere Informationen: https://www.gutshof-akademie.de/ausbildung/ausbildung-waldbademeister/