Irische Heilige auf dem Büraberg

Was macht die Brigida von Kildare auf dem Büraberg in Nordhessen? Sie zählt zu den Nationalheiligen von Irland und gründete westlich von Dublin ein Kloster, in dem Frauen und Männer zusammenlebten.

Kapelle St. Brigida

Bei den Dreharbeiten für den europäischen Dokumentarfilm „Im Segen der irischen Mönche“ wurde der Filmemacher Rainer Wälde zum ersten Mal auf den Büraberg aufmerksam. Die Kapelle vor den Toren von Fritzlar ist der irischen Heiligen Brigida von Kildare geweiht. 

Der Förderkreis Büraberg-Kapelle stellt eine Verbindung zu dem englischen Missionar her:

„Bonifatius kam um 723 in unsere Gegend, um die hiesige 
Bevölkerung zu christianisieren. Er kam aber nicht alleine, 
sondern im Schutze fränkischer Krieger. So konnte er auch 
unbedrängt die berühmte Donareiche fällen, das Heiligtum 
der hier wohnenden Germanen.

Er fand auf dem Büraberg bereits eine Kapelle vor, errichtet von iro-schottischen Mönchen, die die Kapelle der Hl. Brigida geweiht hatten – also mussten vor ihm bereits Christen hier gewesen sein. Bonifatius machte diese Kapelle 741 oder 742 zur Kathedrale, indem er Witta zum Bischof einsetzte. Aber schon 746 oder 747 endete das Bistum Büraberg durch den frühen Tod von Witta, das Bistum wurde der Diözese Mainz zugeschlagen.“

Für eine Übernahme des Boniftius eines bestehenden Gebäudes spricht:

• Nach dem Bonifatiusbiographen Willibald wird von keiner Kirchenbautätigkeit des Bonifatius auf dem Büraberg berichtet

• Archäologisch unterscheiden sich der Grundriss des Kirchensaals auf dem Büraberg von den Saalbauten, die durch Bonifatius errichtet worden waren.

Bezug wird auf Prof. J. Vonderau und N. Wand genommen.

F.W. Rudolf in „Hessisches Hinterland bis zum 11. Jh.“ (2009)

„Diese beiden Wellen (Anm: 1. Columban/Gallus usw. 2. Kilian/ Emmeran/ Rupert/ Corbinian/ Pirminius/ Disibod) der keltischen, irischen, schottischen Mission müssen – wohl im Zusammenhang mit den fränkischen Burgen und deren Besatzung – das Gebiet des Hessischen Hinterlandes erreicht bzw. gestreift haben und Bonifatius konnte auf sie zurückgreifen, möglicherweise gab es auch bereits erste Missionsarbeit von Mainz aus über die Wetterau hinaus Richtung Fritzlar.“

In diesem Zuge auch Büraberg: „In der Reichsburg auf dem Büraberg wurde um 680/700 ein Kloster mit einer Kirche erbaut. Kirche und Kloster waren der Heiligen BRIGIDA VON KILDARE (453-521) geweiht, der Äbtissin des von ihr gegründeten Klosters Kildare in Irland. Das „oppidum Buraberg“ wurde 741/742 der Bischofssitz des von Bonifatius errichteten Hessenbistums. Die Brigidenkirchen wurde dabei zur Bischofskirche.“

Sonstige Forscher: Katharina Thiersch 

• „Zur Baugeschichte der Kapelle St. Brigida auf dem Büraberg: Stand der Forschung – Ein Zwischenbericht“ in: Archiv für mittelrheinische Kirchengeschichte Y. 2009, vol. 61, pages 401-420 [20 pages]

• „Die Kapelle St. Brigida auf dem Büraberg bei Fritzlar-Ungedanken“ in: Denkmalpflege & Kulturgeschichte hrsg. Landesamt für Denkmalpflege Hessen Heft 2/2003 S. 22-26