Fritzlar als Krimi Schauplatz

Fritzlar ist Schauplatz des neuen Nordhessen-Krimis von Rainer Wälde „Oktoberblitz“. Gleichzeitig ist sie ein schönes Ausflugsziel in diesem Herbst.


Spannender Mix aus Kunst und Verbrechen

Fritzlar, die Dom- und Kaiserstadt in Nordhessen, ist bekannt für ihr atemberaubendes Fachwerkensemble, den imposanten Dom St. Peter und eine reiche, über 1300-jährige Geschichte. Doch in den Händen des Autors Rainer Wälde wird diese malerische Kulisse zum Schauplatz mörderischer Intrigen: In seinem neuen Kriminalroman „Oktoberblitz“ taucht die beschauliche Stadt in ein schattenhaftes Licht.

Der Roman verspricht einen spannenden Mix aus Kunst, Verbrechen und Regionalgeschichte, dessen Hauptfigur, ein zwielichtiger Kunsthändler, seine Basis an zwei der faszinierendsten Orte der Region aufgeschlagen hat: Den Sauerbrunnen bei Geismar und den pulsierenden Marktplatz. Für alle, die nach der Lektüre selbst auf Spurensuche gehen wollen, ist Fritzlar das perfekte Ziel.

Marktplatz: Die Galerie des Verdachts

Das Herzstück von Fritzlar ist der Historische Marktplatz. Umgeben von prachtvollen, teils über 500 Jahre alten Fachwerkhäusern – allen voran das beeindruckende „Kaufhäuschen“ (Gildehaus der Michaelsbruderschaft) – bildet er die perfekte Bühne für einen Kunstkrimi.

Hier, inmitten von Cafés, Restaurants und dem stattlichen Rolandsbrunnen aus dem 16. Jahrhundert, unterhält der Kunsthändler aus „Oktoberblitz“ seine Galerie. Stellen Sie sich vor, wie Sie zwischen den Ständen des Wochenmarkts (mittwochs und samstags) oder der lebhaften Außengastronomie sitzen, den Blick auf die verschachtelten Giebel gerichtet, und versuchen, die Fassade des Protagonisten zu durchschauen.

Der Marktplatz ist ein Ort des lebendigen Austauschs – aber hinter diesen ehrwürdigen Mauern lauern sicher auch Geheimnisse und die potenziellen Tatorte des Romans. Jeder Winkel des Platzes strahlt eine Mischung aus historischer Würde und unaufdringlicher Betriebsamkeit aus – ideal für dunkle Machenschaften, die im Glanz der Öffentlichkeit verborgen bleiben sollen.

Sauerbrunnen Geismar: Ein Ort voller Heilkraft

Der Wohnsitz des Kunsthändlers ist nicht weniger atmosphärisch: der Sauerbrunnen im Ortsteil Geismar. Dieser Ort, auch als Donarquelle bekannt, ist historisch bedeutsam. Der Name „Donarquelle“ lässt die Verbindung zur gefällten Donareiche des Heiligen Bonifatius erahnen – ein Ursprung, der der Gegend eine tief verwurzelte, vorchristliche Mystik verleiht.

Der Sauerbrunnen selbst, ein Calcium-Magnesium-Natrium-Hydrogencarbonat-Säuerling, wurde bereits im Mittelalter als „heiliger Brunnen“ erwähnt und gilt als Kulturdenkmal von herausragender Bedeutung. Heute ist er eine öffentliche Zapfstelle.

Für Krimi-Fans bietet dieser Ort eine besondere Abgeschiedenheit: Die Quelle liegt im gewundenen Tal der Elbe. Ein idealer Rückzugsort für jemanden, der Geschäfte im Verborgenen tätigt. Die achteckige Brunnenhalle und die umgebende Natur strahlen eine Ruhe aus, die im krassen Gegensatz zu den Verbrechen des Romans stehen.

Für Krimi-Freunde: Die Mörderische Entdeckungstour

Neben den zentralen Schauplätzen des „Oktoberblitz“ bietet Fritzlar selbst eine Reihe von Attraktionen, die eine perfekte Ergänzung für die Spurensuche der Krimi-Leser darstellen:

  1. Der Dom St. Peter: Heiliger Schauplatz und düstere Gemäuer

Der Dom St. Peter, eine beeindruckende romanisch-gotische Basilika, thront majestätisch über der Stadt. Als bedeutendes Baudenkmal ist er nicht nur eine Augenweide, sondern mit seinen Krypten und verborgenen Winkeln auch ein potenzieller Schauplatz für nächtliche Treffen oder die Suche nach verschwundenen Hinweisen.

  1. Grauer Turm und Stadtbefestigung: Flucht und Verlies

Fritzlar besitzt eine der besterhaltenen mittelalterlichen Stadtbefestigungen Hessens. Der Graue Turm, einer der größten erhaltenen Gefängnistürme Deutschlands, ragt prominent hervor. Ein Besuch seiner dicken Mauern und dunklen Kerker lässt die Fantasie sofort an Verhöre, Gefangennahme oder eine dramatische Flucht aus dem Roman anspringen. Erkunden Sie die Wehrgänge – vielleicht finden Sie dort einen versteckten Fluchtweg, der dem Kunsthändler gedient hat.

  1. Die verwinkelten Gassen: Schattenhafte Ermittlungswege

Verlassen Sie den Marktplatz und tauchen Sie in die kleinen, kopfsteingepflasterten Gassen der Altstadt ein. Orte wie die Hospitalgasse oder die Hintergasse mit ihren eng stehenden Fachwerkhäusern bieten eine perfekte Atmosphäre für Verfolgungsjagden und heimliche Beobachtungen. An jeder Ecke könnte der nächste Zeuge lauern.

Ein Ausflug für Spürnasen

Rainer Wälde hat mit Fritzlar einen Schauplatz gewählt, der seine mittelalterliche Schönheit mit einem unterschwelligen Gefühl von Geheimnis und Geschichte verbindet. Die Kontraste zwischen der belebten Kunstgalerie am Marktplatz und dem archaischen Rückzugsort am Sauerbrunnen Geismar bieten die ideale Leinwand für einen spannungsgeladenen Kriminalroman.

Wer „Oktoberblitz“ liest, sollte sich danach selbst auf eine mörderische Entdeckungstour in dieser zauberhaften hessischen Stadt begeben. Vielleicht finden Sie den nächsten Hinweis!