„Ermutigung ist der rote Faden meines Lebens“ erklärt Friederike Höppner aus Kassel. Sie ermutigt die Menschen in ihrer Stadt durch Musik und Schmuck und als Krankenschwester im Hospiz.
Im Hospiz werde ich geerdet
Ihr Ermutigungsdienst beginnt um 6 Uhr im Hospiz. Als Krankenschwester engagiert sie sich im kleinsten Hospiz Nordhessens. Das Haus an der Konrad-Adenauer-Straße in Kassel hat sechs Betten. „Ich finde es ist ein Privileg, dort zu arbeiten“, erzählt die zweifache Mutter. „Im Hospiz werde ich geerdet. Ich erlebe tiefe Momente zwischen Himmel und Erde. Es ist ein Vorrecht, Menschen auf ihrem letzten Lebensweg zu begleiten.“
Jede Woche singt sie mit den Gästen: „Bei uns wird nicht nur geweint, alle Gefühle haben Platz. Wir lachen auch viel! Uns ist es wichtig, dass unsere Gäste Frieden erfahren auf ihrem letzten Lebensweg.Deshalb habe ich auch ein Lied über uns geschrieben: Haus des Friedens. Das singe ich für unsere Gäste zur Begrüßung“
Neben den 20 Stunden im Hospiz lebt Friederike Höppner ihre zweite Berufung als Chorleiterin und Kirchenmusikerin in der Evangelischen Kirche am Jungfernkopf. „Zu unserer Gemeinde gehören knapp 2.000 Mitglieder. Wir haben eine wunderschöne Kirche in der Ortsmitte von Kassel-Jungfernkopf.“
Bereits seit ihrem 14. Lebensjahr begleitet Friederike Gottesdienste auf dem Klavier. Seit 2016 ist sie in Kassel angestellt, um einen Kirchenchor und zwei Kinderchöre zu leiten. „Ich liebe es, mit Kindern Lieder zu singen, die sie stärken – das macht mich glücklich.”
Mein Herz schlägt für moderne Lobpreismusik
Die C-Musikerin für Popularmusik in der Kirche gestaltet mit den drei Chören etliche Gottesdienste. „Wir singen Lieder, die auch in schwierigen Situationen Halt geben. Ich bin überzeugte Christin, mein Herz schlägt für moderne Lobpreismusik. Damit wollen wir unsere Zuhörer und uns selbst ermutigen.
Die dritte Form ihrer Ermutigung ist der christliche Schmuck, den Friederike Höppner seit 2018 selbst gestaltet. „In einem Kurs bekam ich die Aufgabe, einen Bibelvers kreativ zu gestalten. Ich hatte gerade die Cabochon Schmucktechnik erlernt und dachte: Warum nicht einen Bibelvers unter den Glasstein kleben? So entstand die erste Kette mit dem Vers aus Jesaja 43: „Du bist kostbar, du bist wertvoll, ich liebe dich.“
Dieser Schmuck kam so gut an, das Friederike Höppner weitere Ermutigungstexte als Schmuck gestaltet hat. Schlüsselanhänger, Armbänder u.v.m kamen dazu. „In der Coronazeit habe ich meinen eigenen Onlineshop eröffnet. Das Sortiment ist immer weiter gewachsen. Es freut mich riesig, wenn Menschen sich gegenseitig mit meinem Schmuck ermutigen“
Ein Teil des Erlöses geht an ihre Schwester Anne, die als Missionarin in Südostasien arbeitet. „So werden mit dem ErMUTigungsschmuck auch benachteiligte Menschen in anderen Kulturen unterstützt.“
Nordhessen ist meine Wahlheimat
Ich frage Friederike, wie sie als Mutter von zwei Teenagern alle drei Standbeine unter einen Hut bringt? „Manchmal ist es sehr herausfordernd. Vor allem in der Weihnachtszeit. Da übe ich mit den Chören für die Weihnachtsgottesdienste und wir führen ein Krippenmusical auf. Auch im Onlineshop ist Hochsaison. „Doch mein Mann unterstützt mich – das ist mein Glück.“
Seit 13 Jahren lebt die Höppner-Familie mit Hund, Kater und acht Hühnern in Kassel: „Nordhessen ist meine Wahlheimat, eigentlich komme ich aus Bielefeld.“ Durch den Beruf ihres Mannes sind sie etliche Mal umgezogen – zuletzt haben sie in Berlin gelebt.
„Der erste Kontakt war durch eine Urlaubsreise nach Nordhessen. Hier könnte man schön wohnen, haben wir damals gedacht. Dann kam das berufliche Angebot für meinen Mann. Heute leitet er das Kongress Palais in Kassel.“
Mittlerweile genießt Friederike Höppner den Charme der Region: „Ich liebe die Hügel und Wälder. Sehr gerne gehe ich in Obervellmar spazieren. Dort hat man eine wunderschöne Weitsicht nach Ahnatal.“
Friederike, die dreifache Ermutigerin, ist angekommen in ihrer neuen Heimat.
Weitere Informationen: https://ermutigungsschmuck.de
Text: Rainer Wälde